Herausforderungen und Lösungen bei der Anmeldung von Balkonkraftwerken
Das Interesse an Balkonkraftwerken wächst stetig, besonders seitdem im Jahr 2023 die Nutzung von Anlagen bis zu einer Leistung von 600 Watt genehmigt wurde, eine Grenze, die 2024 auf 800 Watt angehoben werden soll. Bevor man sich jedoch für die Installation entscheidet, müssen einige bürokratische Schritte beachtet werden, einschließlich der Anmeldung beim Marktstammregister und beim lokalen Netzbetreiber. Leider ist der Anmeldeprozess beim Netzbetreiber oft komplizierter als erwartet, trotz der rechtlichen Verpflichtung zur Genehmigung. Die Gründe für Ablehnungen und mögliche Lösungsansätze beleuchten wir im Folgenden genauer.

Wann ein Netzbetreiber die Installation ablehnen kann
Vor dem Kauf eines Balkonkraftwerks sollten Sie sich erkundigen, ob und unter welchen Bedingungen eine Genehmigung Ihres Netzbetreibers möglich ist. Der Netzbetreiber sorgt dafür, dass das Stromnetz stabil läuft und nicht überlastet wird, weshalb bestimmte Normen und Beschränkungen eingehalten werden müssen. Die Einhaltung der aktuell gültigen Norm und die Verwendung eines zertifizierten Wechselrichters nach VDE-AR-N 4105 sind dabei essenziell.
Problematik gedrosselter Wechselrichter
Obwohl viele Anbieter eine problemlose Anmeldung ihrer Produkte versprechen, stoßen gedrosselte Wechselrichter bei einigen Netzbetreibern auf Ablehnung, selbst wenn sie die erforderlichen Zertifikate besitzen. Der Grund hierfür ist oft das Fehlen eines Nachweises, dass der Wechselrichter dauerhaft auf die vorgeschriebene Leistung gedrosselt ist.
Einige Netzbetreiber fordern eine Zertifizierung durch eine offizielle Prüfstelle wie den TÜV, was die Kosten unverhältnismäßig erhöhen kann. Eine selbst durchgeführte Drosselung wird in der Regel nicht akzeptiert, da theoretisch die Möglichkeit besteht, die Leistung wieder zu erhöhen.
Zertifikate für gedrosselte Wechselrichter
Einige Onlinehändler bieten Zertifikate an, die die Drosselung des Wechselrichters auf die maximale Leistung bestätigen. Es ist ratsam, im Vorfeld mit dem Netzbetreiber zu klären, ob solch ein Zertifikat anerkannt wird.
Die Wahl eines gedrosselten Wechselrichters
Die Entscheidung für einen gedrosselten Wechselrichter kann strategisch sein, insbesondere wenn eine spätere Aufrüstung der Anlage geplant ist. Ein Wechselrichter mit einer höheren Kapazität kann auf die jeweils zulässige Leistung gedrosselt und später entsprechend angepasst werden. Dies bietet Flexibilität und kann den Ertrag auch bei weniger Sonnenschein maximieren.
Genehmigungssichere Balkonkraftwerke
Wechselrichter, die der aktuellen gesetzlichen Obergrenze entsprechen, müssen von Netzbetreibern genehmigt werden. Für 2023 bedeutet dies, dass Wechselrichter bis 600 Watt und ab 2024 bis 800 Watt ohne Probleme gemeldet werden können.
Empfehlung für die Zukunft
Es empfiehlt sich, die offizielle Bestätigung der 800-Watt-Regelung abzuwarten und dann direkt in eine entsprechend leistungsfähigere Anlage zu investieren. Die Nutzung von Y-Steckern ermöglicht es, mehrere Module an einen Wechselrichter anzuschließen und so den Ertrag zu optimieren.